Ludwig-Beck-Straße

Ludwig Beck, geb. am 29. Juni 1880 in Wiebaden-Biebrich, stammte aus einer alten Offiziersfamilie. Nach dem Abitur mit Auszeichnung trat er 1898 in das preußische Heer ein und wurde 1913 Generalstabsoffizier. Im 1. Weltkrieg erkannte er die Notwendigkeit eines Ausgleichs zwischen Deutschland und Frankreich. Nach dem Krieg wurde er in das Heer der Weimarer Republik übernommen. Im Oktober 1933 wurde er Chef des Truppenamtes, später Chef des Generalstabs des Heeres.

Die Machtergreifung Hitlers begrüßte er zunächst, aber schon 1934 bei der Vereidigung auf den ”Führer” kamen ihm Bedenken (”Dies ist keine Vereidigung auf Verfassung, Land oder ein Herrscherhaus, sondern die Verpflichtung auf einen Einzelnen, wie sie ansonsten in Privatbanden üblich ist“). Nach außen schwieg er zunächst (”Meuterei und Revolution sind Worte, die es im Leben des deutschen Soldaten nicht gibt“). Aber im Frühjahr 1938 forderte er von den Spitzen der Wehrmacht ein Ultimatum an Hitler, um dessen Aggressionskurs zu stoppen - ohne Erfolg. Im August 1938 trat er als Generalstabschef zurück und wurde bald zu einer zentralen Figur im Widerstand. Nach dem Anschlag vom 20. Juli 1944 leitete Beck die Zentrale der Verschwörung in Berlin. Der Staatsstreich scheiterte am fehlenden Rückhalt im Offizierskorps. Noch am selben Abend wurde die Gruppe um Ludwig Beck gefangen genommen. Um dem entwürdigenden ”Volksgerichtshof” zu entgehen, nahm er sich das Leben.


Autor: Karl-Heinz Mallow
erschienen im bbb-13 September 2008 

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