Georg-Elser-Weg

Georg Elser wurde 1903 als ältestes von 6 Geschwistern in Hermaringen bei Heidenheim geboren. Er wuchs in Königsbronn auf. Nach der Schulzeit wurde er Schreiner und galt als sehr sorgfältig und geschickt. Er war Mitglied in einem Trachtenverein, einem Zitherclub aber auch im Roten Frontkämpferbund. Gerechtigkeitssinn und Unabhängigkeitsstreben zeichneten ihn aus. den Nationalsozialismus lehnte er von Anfang an ab. Mit Sorge beobachtete er das Nachgeben der Westmächte gegenüber den Gebietsforderungen Hitlers und dessen Kriegsvorbereitungen. Nach dem Einmarsch in die Tschechoslowakei war für Elser klar, dass ein Krieg nur durch die Beseitigung der damaligen deutschen Führung verhindert werden könnte. 

Um einen möglichen Ort für ein Attentat zu finden, beobachtete er am 8. und 9. November 1938 den Jahrestag des Hitlerputsches in München, besuchte auch Hitlers Redelokal, den Bürge-bräukeller und beschloß, hier ein Bombenattentat durchzuführen. Die Bombe mit zwei Zeitzündern konstruierte und baute er allein, das Material beschaffte er am Arbeitsplatz. Mitte 1939 mietete er in München ein Zim-mer, verkehrte oft im Bürgerbräukeller und ließ sich dort abends einschließen. In über 30 Nächten präparierte er die Säule neben Hitlers Redepult. Der Anschlag war für den Abend des 8. November 1939 geplant. Hitler verließ jedoch den Saal kurz vor der Explosion der Bombe. Georg Elser versuchte, in die Schweiz zu fliehen, wurde aber an der Grenze gefasst. Er kam in KZ-Haft und wurde im April 1945 in Dachau erschossen. Nur die kurze Straße zum VfL-Gelände erinnert heute an Georg Elser, den frühen und einsamen Kämpfer gegen Hitler.


Autor: Karl-Heinz Mallow
erschienen im bbb-08 Januar 2007

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